SHINRIN YOKU

Die Faszination des Waldes spürt jeder, der hineingeht – mit offenen Augen und Ohren – und sich von der Energie der Nadel- und Laubbäume tragen lässt. Man muss die Bäume dafür nicht umarmen – man darf das aber natürlich, wenn man will. 

Einfach einmal innehalten, durchatmen, Augen schließen und hinhorchen. Die Stimmen des Waldes werden dann ganz laut – der Specht klopft, die Mäuse rascheln im Unterholz, ein Reh fiept in der Ferne und Schwebefliegen surren im Gegenlicht. Man riecht die Pilze, die Beeren, das feuchte Moos und die grünen Flechten. 

Der Takt des Waldes ist nie hektisch wie Rap oder Hiphop – eher getragen wie eine Ballade. Und wer sich diesem Rhythmus anpasst, der wird auch ruhig und gelassen.

Besonders schön ist der Wald bei Regen. Der Duft ist intensiver, das Aufprallen der Regentropfen auf den grünen Moospolstern ist wie ein gleichmäßiges Metronom.

Jeder kennt dieses Gefühl: Man geht in den Wald und der Stress lässt augenblicklich nach. Dieses Gefühl kann auch biochemisch bewiesen werden. Die zwei Stresshormone Cortisol und Adrenalin sinken deutlich nach einem Tag im Wald. 

Hier kann man sein, wer man ist. Being-Way wird das in der Psychologie genannt. Erwartungshaltungen, Sorgen und Stress fallen einfach ab und man wird kreativer, neue Lösungswege fliegen einem einfach zu. Die Faszination an der Natur fesselt den Geist auf angenehme Weise und verbessert ganz nebenbei die Konzentrationsfähigkeit.

 

Ein Tag im Wald steigert die natürlichen Killerzellen um 40% und diese Killerzellen entfernen kranke Zellen aus dem Körper. Der positive Effekt hält bis zu 7 Tage an.

Zusätzlich wirkt die Waldluft vorbeugend gegen viele Krankheiten, indem es die spezifischen Immunzellen stärkt und vermehrt. Wie beim Saunieren werden auch beim Waldbaden die weißen Blutkörperchen aktiviert. Das stärkt die Abwehrkräfte im Kampf gegen Krankheitserreger. Die natürliche Waldumgebung wirkt zudem gegen Herz- und Kreislauferkrankungen, Schlafstörungen und Depressionen.